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Fa Q Fanzine

Medium: Postermagazin
Kunde: Eigenauftrag/Revolver – Archiv für aktuelle Kunst
Jahr: 2005

Fa Q Fanzine – das Postermagazin, das aus Postern besteht, die für das Postermagazin Fa Q Fanzine werben – ist eine sinnbefreite Rückkopplung, welches als visuelles (nicht intellektuelles) Forschungsprojekt Fragen nach seiner Stilepochen-Zugehörigkeit hinfällig macht, indem es inflationär die Stilvorlagen zeitgenössischer Grafiksoftware verwendet. Dass hiermit ein völlig nutz- und informationsloses Printerzeugnis entstand, ist genauso wünschenswert, wie dass guter Geschmack, politische Korrektheit und glitschiger Lifestylekram auf der Strecke blieben. Fanzines sind für Fans, der Titel dieses Exemplars wird Englisch ausgesprochen und Kritik bleibt schon am Umschlag kleben: »Fuck You Fanzine«.

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Ausstellungen: Vertrautes Terrain, ZKM Karlsruhe, 2008; Rundgang, HfG Offenbach, 2005; Copy Your Idol, Kunsthalle Pankow 2005

Publikationen: Spex 10/2005, HfG Jahresbericht 2006, Ausstellungskatalog »Copy Your Idol«, Ausstellungskatalog Vertrautes Terrain

Studiofotografie: Florian Markl und Sebastiano Campoccia

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Rezension

ALLES WAS KICKT UND DOCH NICHT SEIN DARF

Am liebsten würde man sie alle sofort aufhängen: Die fünfzehn bunt schillernden Poster, aus denen Florian Markls Fa Q Magazin besteht. Müsste man nicht dauernd wieder welche abhängen, falls die Eltern zu Besuch kommen, der Vermieter mal nach dem Rechten schauen will oder man die neue Freundin in spe zum Dinner eingeladen hat. Selbst vor seinen besten Freuden sollte man einige vielleicht lieber verstecken.
Alles was kickt und doch nicht sein darf findet sich in Markls Brevier des Unaussprechlichen. Fa Q gibt uns die Überdosis aller verbotenen Photoshop- und Illustrator-Filter, es schickt alle Übereinkünfte des guten Geschmacks über die Klippe und zerschellt mit den unerlaubtesten Farbzusammenstellungen und grausamsten Farbverläufen an unserer Netzhaut.
Dass dieses Printerzeugnis völlig nutz- und informationslos ist, versteht sich von selbst und wer auf politische Korrektheit und »Alles richtig machen« steht, kriegt hier ganz schön was in die Fresse. Wer es trotzdem kauft, wird ein glücklicher Mensch. Verlegt wurde dieser Flash vom Frankfurter Revolver-Verlag.

Prof. Heiner Blum, Jahresbericht der HfG-Offenbach, 2006

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Rezension

ELEFANT IM MAGAZINLADEN

Der Magazinmarkt ist groß, und er wird immer größer. Eines der daraus resultierenden Probleme ist, dass die Unterscheidung einzelner Produkte zunehmend komplizierter wird. Die Inhalte ähneln sich verdächtig, wobei die visuelle Sprache von keiner überwältigenden Anzahl von Dialekten geprägt ist.
»Fa Q«, das im Revolver Verlag erscheinende Postermagazin des Frankfurter Designers Florian Markl, setzt sich genau mit diesem Thema – der Uniform – auseinander. In seinem großformatigen Magazin verweigert er sich der Norm-Schönheit, setzt inflationär Vektorprogramme, Pixel und Verläufe ein. Der Farbüberschuss grenzt an Dekadenz, keine typografische Versuchung ist ihm zu gewagt. Es gibt nichts, was nicht geht!
Zwangsläufig wirkt das Magazin also im ersten Augenblick befremdlich, will sich nicht so recht einordnen lassen. Doch schon der zweite Blick verrät den Grund: Markl benutzt das Ausgangsmaterial kommerzieller Magazine und legt es in ein Meer von Überfluss. Ein bewusst unschönes Experiment – und ein Muss für alle Magazin-Sammler.

Mario Lombardo in: Spex, Ausgabe 10/2005

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